Ein in Dolby Vision dargestelltes Bild.

Dolby Vision – das musst du über Dolbys Videostandard wissen

HDR ist eine der wichtigsten Technologien im Heimkinobereich und Dolby Vision eng damit verbunden. Das Erstaunliche daran: Bei Dolby Vision geht es im Gegensatz zu den restlichen Dolby-Technologien nicht um Soundwiedergabe, sondern um Bilddarstellung. Die Abkürzung HDR steht für High Dynamic Range und beschreibt ein Bild mit besonders hohen Kontrastwerten. Wir erläutern, worin nun genau die Verbindung zu den Sound-Experten von Dolby besteht.

Was ist Dolby Vision?

Dolby Vision ist eine Bildoptimierung für Endgeräte, die HDR-fähig sind. HDR verstärkt die Helligkeits- und Kontrastwerte der Bildschirme: Dunkle Flächen werden intensiver, helle Farben strahlen mehr. Eine Taschenlampe, die Farbe einer Blume und Sterne am Nachthimmel strahlen mit HDR deutlich heller als auf früheren Bildschirmen, die lediglich SDR (Standard Dynamic Range) beherrschten.

Das Problem bei HDR: Nicht jeder TV ist gleich kalibriert, wodurch das Bild in manchen Fällen „überoptimiert“ und somit unnatürlich wirkt. Dolby Vision löst dieses Problem und sorgt dafür, dass sich das Bild dynamisch an die Ausgabe vom jeweiligen TV-Gerät anpasst.

Gut zu wissen: Was war HDR-TV gleich nochmal?

Ein HDR-fähiger Fernseher erreicht deutlich höhere Kontrastwerte als herkömmliche LCD-Geräte. Wie sich das äußert, lässt sich am Beispiel einer Sonnenfinsternis erklären, die im TV übertragen wird: Bei HDR-TV erscheint der Mond, der sich vor die Sonne geschoben hat, als vollkommen schwarze Scheibe. Die Korona, der helle Strahlenkranz, strahlt dagegen umso intensiver. HDR-TV kommt den Helligkeitswerten der Natur sichtbar näher.

Aber wie steht nun Dolby Vision in Verbindung mit HDR?

So funktioniert die Bildoptimierung über Dolby Vision

Eine in Dolby Vision dargestellte Eishöle.
Ein Bild mit erhöhtem Dynamik-Umfang im Vergleich zu einem herkömmlichen TV-Bild.

Dolby Vision ist eine für HDR-TV entwickelte Bildoptimierung. Die Besonderheit ist, dass Bilddaten und Fernsehgerät über dynamische Metadaten laufend angepasst respektive kalibriert werden. Konkret heißt das: Die Kontrastwerte und die Farbsättigung verändern sich Bild für Bild und folgen dabei einem ähnlichen Prinzip wie bei den Dolby-Soundformaten Dolby Digital und Dolby True HD: Das Bild soll genau so ausgeliefert werden, wie es vom Filmemacher gedacht ist. Schließlich sind nicht alle HDR-fähigen Fernseher exakt gleich kalibriert, und manche geben Lichteffekte gerne schon mal etwas überspitzt wieder. Diese „Überoptimierung“ gleicht die Dolby-Lösung wieder aus.

HDR10, HDR10+: Zwei Alternativen zum Dolby-Standard

Die Alternative zum Dolby-Standard ist das offene Format HDR10 bzw. die Weiterentwicklung HDR10+. Während HDR10 noch keine dynamische Datenauslieferung unterstützt, ist diese beim Nachfolger möglich. Die Bilddaten werden für einzelne Szenen eigens angepasst.

Bei der Helligkeit hat die Dolby-Technologie mit maximal 10.000 Nits (Einheit für Leuchtdichte) deutlich mehr zu bieten als HDR10. Der Wert ist allerdings wenig aussagekräftig, weil aktuell (fast) keine TV-Geräte gibt, die 4.000 Nits, geschweige denn 10.000 Nits erreichen. Im Übrigen leuchtet nie der ganze Bildschirm mit 1.000 Nits oder mehr. Es werden immer nur relativ kleine Objekte bzw. Bildbereiche mit größerer Leuchtkraft dargestellt – beispielsweise Scheinwerfer oder Sterne.

Zwei weitere Spezifikationen, mit der Dolby Vision auf dem Papier vor HDR10+ liegt, sind Farbtiefe und die Farbskala. Das Dolby-System kommt hier auf 12 Bit Farbtiefe, während der Konkurrent 10 Bit erreicht. Allerdings kommt auch dieser Vorteil in der Praxis (noch) nicht zum Tragen, weil es keine TV-Panels gibt, die 12 Bit darstellen können. In Sachen Farbskala bewegen wir uns eher noch im Bereich „Fun Facts“: Dolby Vision schafft 69 Milliarden Farben, HDR10+ dagegen „nur“ knapp über eine Milliarde. 

In diesem Video werden die Unterschiede zwischen HDR10 und Dolby Vision erläutert:

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Und wie klingt der Sound zu Dolby Vision?

Dolby hat mit seiner Bildoptimierungs-Technologie 2014 Neuland im Heimkinobereich betreten, denn Audio-Wiedergabedaten für die Heimkinoanlage umfasst Dolby Vision nicht. Es ist also vom Einzelfall abhängig, welches Dolby-Audioformat ausgeliefert wird. Dolby Surround und True HD sind ebenso möglich wie das objektbasierte Dolby Atmos.

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Die Voraussetzungen für Dolby Vision

Für Dolby Vision muss der Fernseher HDR-ready sein und das Dolby-Format verarbeiten können. Die Helligkeitswerte des Bildes müssen dafür kleinteilig steuerbar sein. Das geht zum Beispiel bei OLED-Fernsehern, wie sie etwa LG anbietet. Diese erzeugen das Bild über selbstleuchtende Dioden. Mittlerweile bietet eine Reihe von Herstellern Dolby-Vision-fähige Geräte an, auch im mittleren und niedrigen Preissegment.

Bis vor ein paar Jahren fehlten neben HDR-kompatiblen Endgeräten ebenso HDR-kodierte Inhalte. Mittlerweile hat sich der proprietäre Standard allerdings auf dem Markt durchgesetzt und Hollywood-Studios wie Universal, MGM und Warner haben sich entsprechend positioniert. Auch in den Mediatheken der Video-Streaming-Dienste finden sich zunehmend mehr Titel im dynamischen HDR-Format. 

Das Wiedergabegerät benötigt einen speziellen Decoder für Dolby Vision. Diesen findet man auf entsprechenden Blu-ray-Playern, aber auch auf der Xbox Series X/S.

Hinweis zu HDMI: Dolby Vision und auch HDR10+ werden vom Standard HDMI 2.1 unterstützt.

Fehlt nur noch der Sound: Dolby Atmos im Teufel Repertoire

Sound, der zu Dolby Vision passt, liefert das 3D-Soundformat Dolby Atmos. Dem Heimkinoklang hat Atmos eine neue Dimension hinzugefügt. Mit unseren spielfertigen Systemen kannst du die Höhendimension ohne zusätzliche Deckenlautsprecher umsetzen.

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Dolby Vision auf den Punkt gebracht

  • Dolby Vision ist eine Bildoptimierung für TV-Bilder mit besonders hohen Kontrastwerten (HDR).
  • Die Technologie konkurriert mit dem offenen Standard HDR10(+).
  • Im Gegensatz zu HDR10 liefert Dolby Vision dynamische Metadaten aus, die je nach Endgerät und Bild angepasst werden.
  • Das jeweilige Soundformat ist unabhängig von Dolby Vision.
  • Die bekannten Streaming-Anbieter unterstützen die Dolby-Bildtechnologie, sofern das richtige Abo gelöst, ein HDR-kompatibles Gerät vorhanden und der Inhalt für HDR kodiert ist.
  • Viele Fernseherhersteller setzen inzwischen auf Dolby Vision. Zudem ist mobiles HDR im Kommen, wodurch neuere Handymodelle Dolby Vision wiedergeben können.

Wissenswertes zu Dolby Vision

Was ist Dolby Vision IQ?

Dolby Vision IQ wurde erstmals auf der CES 2020 als Nachfolger von Dolby Vision vorgestellt. Zur Bildoptimierung werden hierbei die Metadaten des Videosignals sowie automatisch ermittelte Messwerte (mittels eines Sensors im TV) herangezogen. Anhand der beiden Informationsquellen wird ein optimiertes HDR-Bild errechnet. Der Unterschied zu Dolby Vision: Der IQ-Nachfolger passt das Bild selbstständig an wechselnde Lichtverhältnisse an, ergo müssen die Geräteeinstellungen nicht mehr manuell angepasst werden. Dieses Video erklärt Dolby Vision IQ.

Ist Dolby Vision 4K?

4K gibt die Auflösung eines TV-Geräts an, also wie viele Pixel dargestellt werden können. Je mehr das sind, desto feiner und detaillierter ist das Bild. Einige 4K-Fernseher unterstützen HDR: Dadurch wird der Dynamikumfang der Farben und Kontraste merklich erhöht. Dolby Vision wiederum optimiert das HDR-Bild. 4K und Dolby Vision sind also nicht dasselbe, sondern können gemeinsam dein TV-Bild verbessern.

Welche Streaming-Anbieter unterstützen Dolby Vision?

Video-Streamingdienste wie Netflix und Disney+ unterstützen unter bestimmten Voraussetzungen Dolby Vision und HDR. Über die jeweilige Suchmaske wird man mit dem Schlagwort „Dolby Vision“ schnell fündig. Aktuelle Listen mit Filmtiteln findest du außerdem im Netz. Gut zu wissen: Welche Voraussetzungen für HDR/Dolby Vision gegeben sein müssen, verrät Netflix hier, und unter folgendem Link erfährst du mehr zur Videoqualität bei Disney+. Seit September 2022 unterstützt auch Amazon wieder Dolby Vision, wenn auch noch sehr eingeschränkt. Z. B. gehört „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ zum Aufgebot der Filme, die in Dolby Vision verfügbar sind.

Welche Hersteller unterstützen Dolby Vision?

Damit du in den Genuss von Dolby Vision kommst, muss dein Fernseher Dolby Vision natürlich auch unterstützen. Kompatible Geräte erhältst du bei LG, Panasonic, Philips und Sony. Auch Streaming-Sticks und Apple TVs unterstützen Dolby Vision. Einzig Samsung setzt nicht auf den dynamischen HDR-Standard.

Wird Dolby Vision auf Smartphones & Tablets unterstützt?

Ja, mobiles HDR und somit auch Dolby Vision auf mobilen Endgeräten ist inzwischen keine Zukunftsmusik mehr. Immer mehr Hersteller setzen auf mobiles HDR, um auf neuen Smartphone-Generationen ein ähnliches Bild wie bei einem hochauflösenden Smart-TV zu erreichen. Neuere Modelle wie das iPhone 13 oder Samsung Galaxy S22 können Dolby Vision sowohl aufnehmen als auch wiedergeben. Mobiles HDR ist nur möglich, wenn die Inhalte entsprechend für HDR kodiert sind.

Dolby Vision Gaming? Das musst du wissen

Der Beziehungsstatus von Dolby (Vision) und Gamern ist aktuell noch kompliziert. Sonys PlayStation 5 beherrscht es nicht. Anders sieht es aus, wenn du einen Windows-PC bzw. eine Xbox Series X/S und dein Smart-TV einen Spielemodus (also Dolby Vision Gaming) besitzt. Erfahre mehr zu den Dolby-Vision-Gerätepartnern.

Gibt es Dolby Vision im Kino?

Ja, Dolby Vision ist Teil des Kino-Standards Dolby Cinema, das 2014 erstmals in einem Dolby Cinema in Eindhoven (Niederlande) getestet wurde. Durch das Gesamtkonzept können Kinobesucher nicht nur ein Top-HDR-Bild bestaunen, sondern kommen auch in den Genuss von umhüllenden Dolby-Atmos-Sound.

Titelbild: ©Dolby
Bild 1: ©Dolby

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Teufel Blog Redaktion

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